Fachexkursion Landschaftsraum Filder
Am 13.10.2016 fand im Rahmen des Jahresthemas „Kulturlandschaften“ von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) eine Fachexkursion unter Teilnahme der Planstatt Senner statt. Im Mittelpunkt der Exkursion stand der Landschaftsraum Filder, in welchem der Balanceakt zwischen Urbanität und Kulturlandschaft gelingen muss.
LANDSCHAFTSRAUM FILDER
Ein Balanceakt zwischen Urbanität und Kulturlandschaft
Die Filder zählt mit ihren mehr als 200.000 Einwohnern zu den dynamischsten Wirtschaftsräumen in Baden-Württemberg. Der Preis für die Kulturlandschaft ist hoch: Flughafenausbau, Neue Messe, Bundesstraßen und Autobahnen haben zusammenhängende Grünräume zerschnitten oder versiegelt. Ein weiteres zentrales Thema ist die unzureichende Verknüpfung des prosperierenden Wirtschafts- und Siedlungsraumes mit der Landschaft. Die Landwirtschaft, die wachsenden Erschließungs- und Siedlungsflächen und das Bedürfnis nach Freizeitgestaltung stehen sich als große Gegensätze gegenüber, nicht zuletzt wegen der sehr hochwertigen Bodenqualitäten.
Eine mögliche Lösung könnten unter anderem die „Grünen Brücken“ sein. Mit ihnen sollen die traditionellen Wege der Filder wieder für „Mensch, Tier und Landwirtschaft“ nutzbar gemacht werden – ohne weitere kostbare Böden opfern zu müssen. Mit ihnen als "Heftpflaster" können grüne Achsen über die Filderebene als verbindendes Element entstehen und die sieben Filderkommunen grünräumlich wieder zusammengespannt werden.
Mit dem Rahmenplan „Landschaftsraum Filder" möchte man wieder eine Balance zwischen Urbanität und Kulturlandschaft herstellen.
Im Rahmen eines beschränkten Wettbewerbs erhielt die Planstatt Senner im Jahr 2010 den Auftrag für den Masterplan. Der Bearbeitungsraum mit mehr als 150 km² umfasst 7 Kommunen. In mehr als 100 Workshops, Besprechungen, Vor-Ort-Terminen, Filderkonferenzen und einem Fildermarkt wurde das Konzept des Masterplanes mit vielen Bürgern und Vertretern von Kommunen und Ämtern weiter verfeinert. Als mittelfristiges Ziel beabsichtigt der KAF (Kommunaler Arbeitskreis Filder) eine IBA – Internationale Bauausstellung mit der Landeshauptstadt auszurichten. Über mögliche Kooperationen mit der Stadt und Region Stuttgart wurde bereits konkret gesprochen.
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